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Sportpolitischer Austausch mit dem Staatssekretär für Sport

Erstmals in seiner Geschichte konnte der Arbeitskreis der Bezirkssportbünde am 19. Februar
2021 einen Staatssekretär für Sport zu einem sportpolitischen Austausch zu seiner Sitzung
begrüßen. Im Rahmen einer Videokonferenz tauschten sich die Vertreter der zwölf Berliner
Bezirkssportbünde mit Staatssekretär Aleksander Dzembritzki über die aktuelle Lage des
Vereinssports in Berlin aus. An der Sitzung nahm auch der Präsident des Landessportbundes
Berlin, Thomas Härtel, teil.

Die Vertreter der Berliner Bezirkssportbünde schilderten dem Staatssekretär ausführlich die
erheblichen Auswirkungen des seit über drei Monate andauernden Lockdowns für die Berliner
Sportvereine. Zwar habe der gemeinsam vom Senat und vom Landessportbund Berlin errichtete
und finanzierte Rettungsschirm für den Sport die finanziellen Auswirkungen bei den Vereinen
abgemildert. Viele Vereine fürchteten gleichwohl aufgrund der erheblichen Mitgliederverluste um
ihre Existenz. Die Vertreter der Bezirkssportbünde mahnten bei Staatssekretär Dzembritzki die
schon im November 2020 angekündigten langfristigen Perspektiven an. Es fehle noch immer an
einer konkreten Planung, unter welchen Voraussetzungen der Sport wieder betrieben werden
könne, wenn der Lockdown beendet werde. Die Bezirkssportbünde betonten dabei, dass bei den
Einstiegsplanungen neben den Kindern und Jugendlichen auch die gleichermaßen erheblich
unter der Pandemie leidenden Senioren sowie der für das Schwimmenlernen unersetzliche
Schwimmsport nicht vergessen werden dürften.

Ferner forderten die Bezirkssportbünde die Einrichtung eines zentralen Hygieneplanregisters und
insbesondere eine digitale Erfassung der Teilnahme am Sport, vergleichbar dem erfolgreichen
System in der Gastronomie. Auf diese Weise könne ein Infektionsgeschehen im Sport schnell und
effektiv von den Gesundheitsämtern nachverfolgt werden. Außerdem würden die vielen
ehrenamtlichen Trainer und Übungsleiter von einem unzumutbaren Aufwand beim Führen von
analogen Teilnehmerlisten entlastet.

Staatssekretär Dzembritzki verteidigte den anhaltenden Lockdown und verwies darauf, dass
Planungen für die Zeit nach dem Lockdown nur einheitlich für alle Bereiche des täglichen Lebens
gemacht werden könnten. Diese Planungen seien zur Zeit ressortübergreifend in Arbeit.
Nach dem rund zweistündigen Austausch erklärte der Sprecher des Arbeitskreises, der
Präsident des Bezirkssportbundes Reinickendorf Stefan Kolbe: „Die Bezirkssportbünde
begrüßen es, dass Aleksander Dzembritzki das Gespräch mit uns gesucht hat. Wir hatten
einen ausführlichen und fruchtbaren Austausch über die vielen mit der Pandemie
verbundenen Probleme des Sports in Berlin und hoffen, dass der Staatssekretär unsere
Anregungen in die politischen Entscheidungsprozesse einbringt. Leider hat das Gespräch für
den Berliner Vereinssport kein konkretes Ergebnis hervorgebracht. Nach wie vor fehlt es an
einem konkreten Konzept der Senatsverwaltung für Sport für die Zeit nach Beendigung des
Lockdowns. Zu einer digitalen Lösung zur Erfassung der Teilnahme am Sport hat sich der
Staatssekretär überhaupt nicht geäußert. Das Ergebnis dieses Gesprächs ist daher in dieser
Hinsicht überaus enttäuschend. Die Bezirkssportbünde sind zusammen mit dem
Landessportbund Berlin stets bereit, konkrete Planungen zu unterstützen und sachlich zu
begleiten. Insoweit freuen wir uns, dass Aleksander Dzembritzki seine Bereitschaft zu einem
regelmäßigen Austausch mit den Bezirkssportbünden erklärt hat.“

Im Arbeitskreis der Bezirkssportbünde beim Landessportbund Berlin sind alle zwölf Berliner
Bezirkssportbünde bzw. Sportarbeitsgemeinschaften organisiert. Die Bezirkssportbünde sind
als Mitglieder des Landessportbunds Berlin die bezirklichen Dachverbände für die Berliner
Sportvereine und vertreten auf Bezirksebene die Interessen der örtlichen Sportvereine.

Stefan Kolbe, Präsident Bezirkssportbund Reinickendorf
Carsten Maaß, Präsident Bezirkssportbund Pankow